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ZU WENIG MILCH

 

Zu wenig Milch zu haben ist die größte Sorge und Angst vieler Mütter. Eigentlich hat es die Natur so vorgesehen, daß Mütter genügend Milch produzieren können, damit die Ernährung ihrer Babys gewährleistet ist. Wäre dies nicht der Fall, so wäre das Überleben der Menschheit gefährdet und wir würden allmählich aussterben.

Dennoch ist die große Angst, zu wenig Milch zu haben, in machen Müttern fest verankert. Wir mißinterpretieren jedoch viele Signale unserer Babys, was für uns auf zu wenig Milch hindeuten läßt.

  Foto: Karl Grabherr

Beispiele für Mißinterpretationen der Signale unserer Babys: TOP

Diese Signale sind keine Zeichen von zu wenig Milch. Bei einem richtigen Stillmanagement, genügend Stillwissen und Information wird sich die Milchbildung meistens genau auf die Bedürfnisse Ihres Babys einspielen.

Damit sich die Milchmenge auf die Bedürfnisse des Säuglings einstellen kann, sind folgende Faktoren wichtig TOP

Folgende Anzeichen sind für einen Säugling ganz normal und sind kein Zeichen für zu wenig Milch TOP

Wie kann ich erkennen, ob mein Baby wirklich genug Milch bekommt? TOP

Die Gewichtszunahme ist in der ersten Zeit ein wichtiger Faktor! Das Geburtsgewicht sollte nach 14 Tagen wieder erreicht sein.

1. - 4. Monat ca. 115 - 220g / Woche

4. - 6. Monat ca. 85 - 140g / Woche

6. - 12. Monat ca. 45 - 85g / Woche

Die Gewichtszunahme wird ab dem niedrigsten Gewicht und nicht nach dem Geburtsgewicht berechnet. Am besten erkundigt man sich im Spital nach dem niedrigsten Gewicht, falls es im Mutterkind - Paß nicht eingetragen ist.

Man muß wissen, daß übliche Gewichtskurven auf Daten von Babys mit Fläschchennahrung basieren und deshalb nicht 1:1 auf gestillte Kinder umgesetzt werden können.

Weitere Zeichen, daß das Baby genug Milch hat:

  • häufiges Stillen, mindestens 8 - 12 mal oder mehr in 24 Stunden
  • mindestens 6 nasse Windeln in 24 Stunden ab dem 6. Tag nach der Geburt
  • mindestens 3 mal Stuhl in 24 Stunden ab dem 6. Tag nach der Geburt in den ersten 4 Wochen
  • man fühlt, daß die Brust nach dem Stillen weicher ist
  • wenn der Milchspendereflex ausgelöst ist und der Milchfluss eingesetzt hat, verlangsamt sich der Saugrhythmus und das Schlucken ist hörbar
  • das Baby ist aufgeweckt und hat eine glatte Haut

Falls das Baby zu wenig zunimmt und die Milchproduktion eventuell beeinträchtigt ist, muß man folgende Maßnahmen setzten:

  • milchsteigernde Maßnahmen durchführen
  • Stillmanagement verbessern
  • das Stillen erhalten
  • die Gewichtszunahme sichern, eventuell muß zugefüttert werden, am besten mit alternativen Fütterungsmethoden

Was kann ich machen um meine Milchmenge zu steigern? Was ist ein richtiges Stillmanagement? TOP

 

  • Das Saugverhalten, die Anlegetechnik und Positionierung muß unbedingt überprüft und eventuell verbessert werden
  • Häufiges und langes Stillen (10 - 12 mal in 24 Stunden)
  • viel Ruhe und Entspannung für die Mutter

Foto: Karl Grabherr
  • gemeinsames Schlafen mit dem Baby in der Nacht.
    Das Prolaktin (Milchbildungshormon) wird dadurch erhöht. Gemeinsame Ruhepausen mit dem Baby tagsüber einlegen.
  • immer beide Brüste anbieten
  • Wechselstillen - während des Stillens wird mehrmals die Seite gewechselt. Es wird dadurch die Milchbildung angeregt.
  • zusätzliches Pumpen mit einer geeigneten Milchpumpe (ideal ist ein Doppelpumpset)
  • viel Körperkontakt mit dem Baby. Viel Tragen (eventuell im Tragetuch), gemeinsames Baden, Haut an Haut mit dem Baby unter eine Decke kurscheln.
  • keine Schnuller, Flaschensauger und Saughütchen verwenden. Falls zugefüttert werden muß, dann mit einem Brusternährungsset oder anderen alternativen Fütterungsmethoden
  • Essen und trinken sie gut und ausreichend (Milchbildungstee, Wasser, Tee,...)
  • Nehmen Sie Hilfe an, wenn sie Ihnen angeboten wird. Es ist einem schon sehr viel geholfen, wenn man etwas Hilfe im Haushalt hat und man sich ganz auf sein Baby konzentrieren kann.
  • Legen Sie 2 Stilltage ein. Legen Sie sich dazu gemeinsam mit Ihrem Baby ins Bett. Stillen Sie wann immer Ihr Baby es will, ruhen Sie sich aus und schlafen Sie. Dies alles trägt positiv zu Ihrer Milchbildung bei.

Literaturhinweis:

  • VELB Ausbildungsunterlagen
  • Das Handbuch für die Stillberatung - La Leche Liga
  • Stillen - Martha Guoth - Gumberger, Elizabeth Hormann
  • Das Handbuch für die stillende Mutter - La Leche Liga

 

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