DER INITIALE MILCHEINSCHUSS
Der Milcheinschuß erfolgt am 2. - 4. Tag nach der Geburt. Man sagt oft auch "die Milch schießt ein", also die Milchmenge nimmt plötzlich zu. Bis dahin hat das Neugeborene Kolostrum (Vormilch) bekommen.
Nach ca. 2 Wochen ist das Kolostrum völlig in reife Muttermilch übergegangen.
Foto: Karl Grabherr Wie bemerke ich den Milcheinschuß? TOP
Es gibt einige charakteristische Zeichen für den Milcheinschuß:
Starkes Spannungsgefühl in der Brust. Manche Frauen haben das Gefühl, die Brust würde platzen. Dies hängt mit der verstärkten Blutzufuhr und einem anschwellenden Gewebe durch größere Mengen an Lymphflüssigkeit zusammen Venenzeichnung auf der Haut. Auf der ganzen Brust treten die Venen deutlich hervor Empfindlichkeit der Brust Drüsenkörper und Brust werden größerDadurch, daß in der Brust mehr Blut und Lymphflüssigkeit zirkuliert, schwillt die Brust an. Je früher und häufiger (also 8 - 12 mal oder mehr innerhalb von 24 Stunden) das Baby nach der Geburt angelegt wird, desto bessere Voraussetzungen sind für einen früheren Milcheinschuß gegeben.
Was kann ich machen, um einen unangenehmen Milcheinschuß zu vermeiden? TOP
Eine gute Stillposition. Das Baby soll die Brust gut erfassen können, also die Brustwarze und möglichst viel vom Warzenhof. Ein gutes Stillmanagement ist von Beginn an wichtig um Probleme zu verringern oder zu vermeiden. Es ist wichtig, häufig zu stillen. 8 - 12 mal oder mehr innerhalb von 24 Stunden. Nehmen Sie Ihr Baby viel zu sich an den Körper, damit Sie frühe Hungerzeichen gleich bemerken können und Sie es gleich stillen können. Häufiges Stillen beugt einer Brustdrüsenschwellung vor. Keine Einschränkung der Stillzeiten. Ein 4 Stundenrhythmus, so wie es früher üblich war, wirkt sich negativ auf die Milchbildung aus und frühe Hungerzeichen werden übersehen. Langes Stillen auf einer Seite Eine angenehme Atmosphäre, wo Mutter und Baby zur Ruhe kommen und Entspannung bei beiden eintritt.Was mache ich, wenn die Brust so stark geschwollen ist, daß mein Baby schlecht ansaugen kann? TOP
- Bei starkem Spannungsgefühl tut eine warme Dusche vor dem Stillen sehr gut. Feuchte Wärme ist sehr hilfreich. Warme, feuchte Kompressen können ebenfalls vor dem Stillen sehr hilfreich sein, sodaß die Milch gut fließt.
- Sanfte Massage mit kreisenden Bewegungen abwärts Richtung Brustwarze. Nicht zu fest massieren, sonst verletzt man das Gewebe. Am besten geht es unter einer warmen Dusche oder über dem Waschbecken, wobei man das warme Wasser über die Brust laufen läßt
- Ausstreichen mit der Hand. Streichen Sie nur so viel aus, bis die Brüste nicht mehr spannen und das Brustgewebe leichter vom Baby erfasst werden kann.
- Sie können auch mit einer Pumpe kurz anpumpen, bis der große Druck weg ist.
- Mit einer guten Pumpe erst abpumpen, wenn das Baby trotz der vorher erwähnten Maßnahmen nicht in der Lage ist zu trinken. Es soll aber nicht immer die Pumpe verwendet werden, da sonst der natürliche Regelkreis von Angebot und Nachfrage der Muttermilch gestört wird.
- Kälteanwendung nach dem Stillen. Zum Beispiel kalte Topfenwickel, Tiefkühlerbsen im Plastiksackerl mit einem dünnen Tuch darunter, Weißkraut. Topfen immer zu Hause zu haben, ist ein guter Tipp. Er hilft, wenn die Brust gestaut ist und zieht auch eventuell vorhandene Entzündungen heraus.
- Keine Einschränkung der Trinkmenge - aber auch keine exzessive Flüssigkeitszufuhr. Trinken Sie nach Ihrem Durstgefühl. Guter Tipp: Wenn Ihr Urin blassgelblich ist, trinken Sie genug, wenn er sehr konzentriert (dunkles Gelb) ist, sollten Sie mehr trinken.
Literaturhinweis:
- VELB Ausbildungsunterlagen
- Stillen - Martha Guoth - Gumberger, Elizabeth Hormann
- Das Handbuch für die stillende Mutter - La Leche Liga